Professor der DHBW Karlsruhe zum Vorsitzenden der KEF gewählt
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten hat Prof. Dr. Martin Detzel am 1. Februar zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt.
Er folgt auf Dr. Heinz Fischer‑Heidlberger, der nach fünfzehnjähriger Mitgliedschaft und drei Amtszeiten als Vorsitzender aus der Kommission ausgeschieden ist.
Prof. Dr. Detzel gehört der KEF seit 2012 an und war seit 2020 Stellvertretender Vorsitzender und viele Jahre Vorsitzender der für Erträge und Eigenmittel zuständigen Arbeitsgruppe 1. Nach seiner Wahl bedankte er sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und würdigte sogleich die erfolgreiche Arbeit der bisherigen Kommission sowie insbesondere seines Vorgängers, Dr. Heinz Fischer-Heidlberger, die die Grundlage zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen bilde. „Zukunftsfragen, wie die Digitalisierung und eine veränderte Mediennutzung, ebenso wie die Auswirkungen der Diskussion um Auftrag und Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf den Finanzbedarf sowie die Bewertung der Folgen der Corona-Pandemie werden die Arbeit der Kommission in den nächsten Jahren prägen“, so Detzel weiter. „Die hohe Wertschätzung der Kommission, die sich auch in der jüngsten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ausdrückt, ist Fundament und Verpflichtung zugleich. Die Kommission ist im Wissen um ihre Unabhängigkeit ausschließlich ihrer staatsvertraglichen Aufgabe verpflichtet.“ Er freue sich auf die anstehende Arbeit, die die Kommission stets in der Sache klar, im Stil persönlich gelebt habe. Der Rektor der DHBW Karlsruhe, Prof. Dr.-Ing. Stephan Schenkel, gratulierte Professor Detzel zur Wahl: „Diese herausgehobene Funktion ehrt und würdigt in meinen Augen Ihr jahrelanges Engagement und Ihren steten Einsatz. Klasse!“
Prof. Dr. Martin Detzel ist Leiter der Studiengänge BWL-Industrie (Industrial Management) und BWL-Digital Business Management der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe. Martin Detzel studierte nach dem Abschluss einer Lehre zum Bankkaufmann Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Nach der Promotion wechselte er in den Verantwortungsbereich „Finanz- und Rechnungswesen“ eines börsennotierten Investitionsgüterkonzerns. Seit 1993 ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre an der DHBW Karlsruhe.
Über viele Jahre hatte er die Leitung des Steinbeis-Transferzentrums „Finanzwirtschaftliches Management (FM)“ inne, mit dem er sich insbesondere dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktische Anwendungen auf den Gebieten der Investitionsrechnung, Finanzierung, Bilanzierung und des Controllings gewidmet hat. Einen Schwerpunkt der Projektbegleitung bildeten Rundfunkanstalten.
Die KEF besteht aus 16 unabhängigen Sachverständigen. Gemäß Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag benennt jedes Bundesland ein Mitglied. Die Sachverständigen sollen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung, Betriebswirtschaft, Rundfunkrecht, Medienwirtschaft und Medienwissenschaft und Rundfunktechnik berufen werden sowie fünf Sachverständige aus den Landesrechnungshöfen umfassen.
Die Kommission stellt den Finanzbedarf von ARD, ZDF, Deutschlandradio und ARTE fest. Über die Finanzlage der Rundfunkanstalten informiert sie die Landesregierungen alle zwei Jahre in Form eines umfassenden Berichts. Auf der Basis des ermittelten Bedarfs empfiehlt die KEF den Ländern gegebenenfalls Änderungen des Rundfunkbeitrags.
Weitere Informationen: https://kef-online.de
Text: KEF/DI, Foto: DHBW KA//Fabry