Per App zur Baumpatenschaft

5.000 Obstbäume auf einen Blick - App der DHBW Karlsruhe macht's möglich

In Bad Schönborn im nördlichen Teil des Landkreises Karlsruhe stehen auf unzähligen Streuobstwiesen fast 5.000 Obstbäume. Für immer mehr dieser Streuobstbäume werden Menschen gesucht, die bereit sind, diese zu pflegen und damit zum Erhalt des Erbguts dieser v. a. alten Obstbaumsorten beizutragen. Zur Sicherung der Bestände, die die Landschaft Baden-Württembergs entscheidend mitprägen, entstand nun im Rahmen eines Projekts im Studiengang Wirtschaftsinformatik an der DHBW in Karlsruhe eine App, die es durch eine einfache Kartenansicht ermöglicht, die "freien" Bäume auch zu finden.

Die Streuobstbäume sollten idealerweise zwei Mal innerhalb von fünf Jahren geschnitten werden, dies können die Ehrenamtlichen der naturverbundenen Vereine nicht mehr allein stemmen. Daher entstand beim Arbeitskreis Heimat, Natur und Umwelt Bad Schönborn (AHNU) die Idee, eine App zu entwickeln, die Bäume und Baumpaten zusammenbringen kann.

Die App für Streuobstbäume wurde mit Hilfe eines Teams der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe unter der Leitung von Prof. Dr. Katja Wengler und den beiden Lehrbeauftragten Maximilian Stefanac und Bastian Schott erarbeitet. Letztere waren selbst schon bei der Entstehung der App als Studierende dabei und übernahmen dann als Alumni einen Lehrauftrag, um das Projekt weiter zu betreuen und die App nun nach drei Jahren Forschungs- und Entwicklungszeit mit verschiedenen Studierendengruppen produktiv gehen zu sehen.

Die Daten in der App lieferten Drohnenflüge über die Streuobstwiesen rund um Bad Schönborn, die die Forschungsgruppe rGeo unter der Leitung von Prof. Alexander Siegmund an der PH Heidelberg vorgenommen haben. Die Drittmittel stellte die Audi-Umwelt-Stiftung auf Initiative von Erwin Holzer, dem Vorsitzenden des AHNU, zur Verfügung. Die Forschungsgruppe entwickelte Computeralgorithmen, die automatisch die Baumart, die Vitalität und den Pflegezustand der Einzelbäume klassifizieren können. Die gewonnenen Daten werden in einer interaktiven Karte in der App der DHBW veröffentlicht und dazu genutzt, Patenschaften für die Bäume zu vermitteln und weitere Baumbestände entsprechend dem Wikipedia-Ansatz (jeder kann Bäume einpflegen) in Zukunft zu erfassen.

Weitere Informationen finden Sie zum Projekt unter:

https://www.rgeo.de/de/p/streuobst/

Text: STN/WE; Foto: Claudia Maciejweski