Berufsperspektive und Einsatzgebiete
Die Einsatzgebiete der Absolventinnen und Absolventen sind – anders als in traditionellen Studiengängen – nicht an bestimmte Branchen oder Funktionsbereiche gebunden. Immer dann, wenn betriebswirtschaftliche Anforderungen und Digitalisierung aufeinandertreffen, sind die Absolventinnen und Absolventen der Studienrichtung BWL-Digital Business Management gefragt. Hiervon dürften besonders stark folgende Rollen geprägt sein:
- Digitalisierung des Supply-Chain
- Change Manager / „Treiber“ der digitalen Transformation
- Projektmitarbeiter /-leiter
- Corporate Development / Innovationsmanager
- Entwicklung neuer Geschäftsmodelle („Experimentieransatz“)
Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Arbeitsmarkt 4.0
(Vgl. Landmann, J. / Heumann, S. (Hrsg.); Auf dem Weg zum Arbeitsmarkt 4.0: Mögliche Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeit und Beschäftigung in Deutschland bis 2030; Bertelsmann-Stiftung; Gütersloh 2016)
Die Bertelsmann-Stiftung hat interdisziplinär und intersektoral eine Arbeitsgruppe mit einer strategischen Vorausschau zur Fragestellung „Auf dem Weg zum Arbeitsmarkt 4.0: Mögliche Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeit und Beschäftigung in Deutschland bis 2030“ beauftragt.
Diese kommt zu der These: Arbeit wird neu organisiert:
- Funktionalhierarchische Strukturen der Beschäftigung werden sich bis zum Jahr 2030 über die gesamte Bandbreite der Tätigkeiten weitgehend auflösen.
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Rechtsverhältnissen zum beauftragenden Unternehmen (festangestellte Projektmitarbeit im Unternehmen oder freie Mitarbeit als Selbstständige) werden sich in Projekten unterschiedlicher Größe und Laufzeit zusammenfinden.
- Der Arbeitsalltag wird für alle Beteiligten flexibel gestaltbar.
- Anfallende Arbeiten werden über digitale Plattformen (Cloud-Working) organisierbar sein.
- Die breite Vernetzung und die Möglichkeit des permanenten „Dazuschaltens“ erlaubt Selbstständigen und festangestellten Projektarbeiterinnen und -mitarbeitern, zu jeder Zeit und von jedem Ort aus zu arbeiten.
Analytische und projektspezifische Kompetenzen gewinnen an Bedeutung
Mit steigender Qualifikation der Beschäftigten wird der Arbeitsinhalt zukünftig sehr viel ausgeprägter auf analytisch/methodischen Ansätzen basieren, da die reine Informationsbeschaffung und -verarbeitung weitgehend automatisiert ablaufen wird.
Im Wissen darum gewinnen Kompetenzen
- der Selbstorganisation,
- des Teammanagements,
- der Nutzung von Kommunikationsmedien,
- des Projektmanagements,
- zum Verständnis von Wirkungsketten und der Interpretation elektronisch bereits aufbereiteter Informationen
erheblich an Gewicht gegenüber einer täglichen Grundauslastung durch operatives „Doing“.
In einer digitalisierten Arbeitswelt werden die erfolgreichen Studienabsolventinnen und Absolventen hochgradig flexibel sowie weitgehend orts- und zeitunabhängig mit vielseitigen und wechselnden Aufgaben betraut werden, so dass die heute noch übliche Zuordnung zu Funktionsgebieten an Bedeutung verliert während die Projektorientierung hinzugewinnt.